Die Sonne als Ursache für Rosazea?

istock- verona_S

Inzwischen wissen wir schon viel über Rosacea, aber gelegentlich wird dennoch etwas Neues entdeckt. Und das ist wichtig, denn diese unruhige Haut und die roten Wangen sind ziemlich unangenehm.

Es gibt viele Auslöser, die zu einer Verschlimmerung der Rosacea-Symptome (Rötungen und Knötchen auf der Haut) führen können. Dazu gehören zum Beispiel Alkohol und Temperaturwechsel, scharfes Essen, Sport, heiße Getränke, Käse, ein warmes Bad, Rauchen und auch Stress. Aber der wichtigste Auslöser scheint nun die Sonne zu sein.

Wenn Sie von Rosacea betroffen sind und denken, dass Sie trotz Eincremen einen schlimmen Sonnenbrand bekommen haben, dann handelt es sich wahrscheinlich gar nicht um einen Sonnenbrand. Die Rötungen hängen mit einem ziemlich komplizierten Prozess zusammen, der in der Haut abläuft, wenn sie Sonnenlicht ausgesetzt ist. Darum ist es bei dieser unschönen Erkrankung wirklich unerlässlich, sich gut vor der Sonne zu schützen.

Sonnenschutz

Sonnenschutz ist nicht nur zur Prävention wichtig. Studien zeigen, dass tägliches Auftragen von Sonnenschutzmitteln sogar den Hautzustand von Rosacea-Patienten verbessern kann. So zeigten sich weniger Rötungen, Trockenheit und Hautschuppen nach 21 Tagen Verwendung einer Sonnencreme auf Wasserbasis mit zusätzlichen beruhigenden und pflegenden Inhaltsstoffen. Auch langfristig bietet die Verwendung von Sonnenschutzmitteln zusätzliche Vorteile, da die Haut von Rosacea-Patienten anscheinend schneller altert als eine „gesunde“ Haut mit Sonnenschäden.
Obwohl Sonnencreme also auf dem Behandlungsplan aller Rosacea-Patienten stehen sollte, kann die Wahl des richtigen Produkts eine Herausforderung sein, wie aus einer Studie hervorgeht. Und dem kann ich nur zustimmen. Was für Sie ein gutes Produkt ist, braucht das nicht für jemand anderen zu sein. Aber ich habe einige Tipps, die Ihnen helfen können:

1. Wählen Sie ein wasserbasiertes Sonnenschutzprodukt mit mindestens LSF 30

Idealerweise sollten Sie sich für eine wasserbasierte Sonnencreme mit mindestens LSF 30 entscheiden. Sehr hohe Lichtschutzfaktoren sind nicht unbedingt notwendig. Diese bieten nur einen geringen zusätzlichen Schutz, können die Haut jedoch stärker reizen und lassen sich am Abend etwas schwerer vom Gesicht entfernen. Neu ist in diesem Zusammenhang auch, dass zu häufiges und zu intensives Reinigen des Gesichts auch zu einer Verschlimmerung von Rosacea führen kann. Verzichten Sie daher auf Peelings, Reinigungswerkzeuge und tiefgehende Reinigungsbehandlungen im Kosmetiksalon. Reinigen Sie Ihre Haut maximal zweimal täglich, einmal nur mit Wasser (morgens) und einmal mit einem Cleanser (abends).

2. Verwenden Sie zusätzlich pflegende und beruhigende Inhaltsstoffe

Am besten ist es, wenn Ihre Sonnencreme auch Inhaltsstoffe enthält, die beruhigen, Entzündungen hemmen und die Hautbarriere regenerieren. Hier können Sie an Allantoin, Süßholzwurzel, Niacinamid, Bisabolol, grünen Tee und Ectoin denken. Es gibt noch viele weitere!

3. Foundation als Ergänzung

Forscher weisen auch darauf hin, dass Foundations oder getönte Sonnencremes beispielsweise eine schöne Ergänzung darstellen. Diese Cremes enthalten oft eine Kombination aus Eisenoxid, Titandioxid und Zinkoxid für die Farbe - was wiederum gegen sichtbares Licht wirksam ist. Eine solche Creme sollte nur über Ihre Sonnencreme aufgetragen werden, denn mit einem getönten Produkt allein schützen Sie sich nicht ausreichend.

4. Nahrungsmittel mit Antioxidantien

Verlassen Sie sich nicht nur auf Sonnencreme. Denken Sie auch an schützende Kleidung, einen Hut und eine Sonnenbrille und suchen Sie rechtzeitig den Schatten auf. Darüber hinaus können Sie Ihrer Haut auch von innen heraus helfen. Wir wissen nämlich, dass eine Ernährung mit ausreichend Antioxidantien die Haut zum Teil vor UV-Schäden schützen kann. Stellen Sie sicher, dass Sie jeden Tag ausreichend davon zu sich nehmen. Sollte das nicht möglich sein, nehmen Sie dann Nahrungsergänzungsmittel.

Eincremen!

Neueste Studien haben auch noch eine weitere wichtige Erkenntnis geliefert: Es scheint nämlich, dass Sonnenlicht nicht nur als Auslöser wirkt, sondern möglicherweise auch Ursache für Rosacea ist. Sollten Sie bislang gezweifelt haben: Auch für alle ohne Rosacea-Symptome gilt: Eincremen!

Über die Autorin
Dr. Jetske Ultee studierte Medizin an der Erasmus Universität in Rotterdam, Niederlande. Im Anschluss arbeitete sie als Assistenzärztin und Forscherin in der Abteilung Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, wo sie 2010 promovierte. Seit 2004 arbeitet sie als Forschungsärztin in der kosmetischen Dermatologie.

Näheres finden Sie z.B. hier:
www.dr-jetskeultee.de

Und auch hier:
www.hautsache.de
www.hyphen-sports.com

Zurück