Dermabrasion

Ein Rhinophym, eine sogenannte „Knollennase“, ist für Rosacea-Betroffene sehr belastend. Oft nimmt das soziale Umfeld diese Wucherungen, ausgelöst durch ein verstärktes Gewebewachstum der Talgdrüsen der äußeren Nasenhaut, fälschlicherweise als Zeichen einer Alkoholabhängigkeit wahr. Eine operative Entfernung der Wucherungen ist z.B. durch eine Hautabschleifung, eine sogenannte „Dermabrasion“, möglich und verhilft dem Betroffenen zu neuem Selbstvertrauen und einem gesteigerten Lebensgefühl. 

Wie verläuft die Behandlung?

Die Dermabrasion ist chirurgisch gesehen zwar ein relativ einfacher Eingriff, der allerdings einer guten Vorbereitung bedarf und eine längere Wundheilung mit sich bringt, bevor das Endresultat befriedigend sichtbar ist. Bei der Hautabschleifung wird die oberste Hautschicht, die Epidermis, mit einer Drahtbürste oder einer Diamantfräse abgetragen. Die Schleiftiefe ist vom Umfang der Behandlung abhängig und geht soweit, bis kleine Wunden entstehen. Diese Schürfwunden werden bewusst erzeugt, um so das Zellwachstum anzuregen und die Haut, frei von Wucherungen, neu nachwachsen zu lassen.

Wie lange dauert die Behandlung und ist diese schmerzhaft?

Der Eingriff kann, je nach Umfang, von wenigen Minuten bis eine Stunde dauern, wobei auch mehrere Sitzungen möglich sind. Er wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sodass der Patient während des Eingriffs keine Schmerzen verspürt. Oft wird der Patient auch zusätzlich mit einem Beruhigungsmittel behandelt, welches ihn schläfrig macht.

Ergebnisse und Kosten der Behandlung

Die Dermabrasion ist vor allem für Patienten interessant, deren Rhinophym sich im Anfangsstadium befindet. Einer der größten Vorteile der Dermabrasion ist, dass die Hautabschleifung chirurgisch sehr gut steuerbar ist und ästhetisch sehr eindrucksvolle Ergebnisse erzielt werden können. Je nach Tiefe der Abschleifung kann das Ergebnis bis zu mehreren Jahren anhalten. Die Behandlungskosten können sich, je nach Ausmaß des Eingriffs, auf etwa 1.000 - 1.800€ belaufen und müssen meist privat getragen werden, da es sich aus Sicht der Krankenkassen um einen kosmetischen Eingriff handelt.

Behandlungsvorbereitungen

Der Genuss von Alkohol sowie die Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung verzögern, wie beispielsweise Aspirin, Schlaf- oder Schmerzmittel, sollte 2 Wochen vor der Behandlung eingestellt werden. Um auch keine Hyperpigmentierung, d.h. eine verstärkte Pigmentierung der Haut, im Rahmen der Wundheilung hervorzurufen, ist es ratsam, dass Hormonpräparate wie beispielsweise die Antibabypille zwei Wochen vor dem Eingriff ebenfalls abgesetzt werden. Des Weiteren sollten Raucher 2-4 Wochen vor der Behandlung ihren Nikotinkonsum auf ein Minimum reduzieren, um Wundheilungsstörungen zu vermeiden. Auch nach der Behandlung sollte dies weitere 4 Wochen fortgesetzt werden. Meist werden zur therapeutischen Vorbereitung auf den Eingriff bestimmte Salben, Tinkturen oder Antibiotika eingesetzt, um die Talgdrüsen zu verkleinern. Am Tag des Eingriffs sollte schließlich die Gesichtshaut gründlich gereinigt und auf Make-Up verzichtet werden.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Um ein Austrocknen der Wunde und somit eine Narbenbildung zu vermeiden, werden die behandelten Stellen nach dem Eingriff mit Salbe therapiert und mit einem Verband vor äußeren Einflüssen geschützt. Auf den erzeugten Wunden bildet sich Schorf, der 2 Wochen lang anhält und auf keinen Fall entfernt werden sollte, bis er sich von selbst löst und die neue Haut sichtbar wird. Diese neue, glatte Haut ist für weitere 2-3 Monate gerötet und sollte auf keinem Fall der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Vor allem in den ersten sechs Wochen nach dem Eingriff sollte ein besonders hoher Sonnenschutz aufgetragen werden. Jedoch darf diese junge, sensible Haut überschminkt werden, um die Rötung abzudecken. 

Risiken und Nebenwirkungen…

Wie jeder operative Eingriff birgt auch die Dermabrasion gewisse Risiken und Nebenwirkungen. In seltenen Fällen können Blutungen, Infektionen, Wundheilungs-störungen oder Narbenbildung auftreten. Wundheilungsstörungen können zu überschießenden, schmerzhaften Narben führen, sodass die angestrebte ästhetische Verbesserung des Krankheitsbildes nicht erreicht wird. Wird zu wenig Haut abgetragen oder zu aggressiv bei der Abschleifung vorgegangen, können tiefere Gewebeschichten verletzt werden und Rötungen sowie Narbenbildungen entstehen.
Doch keine Angst! Für die meisten Dermatologen ist die Dermabrasion eine Standardbehandlung und führt meist zu guten Ergebnissen ohne viele Risiken und Nebenwirkungen.


Über „Aktiv gegen Rosacea“

Rund vier Millionen Deutsche leiden unter Rosacea. Doch viele wissen nicht, dass sie selbst, Angehörige oder Freunde von der Hauterkrankung betroffen sind. Um dies zu ändern, hat die Galderma Laboratorium GmbH zusammen mit der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. www.rosazeahilfe.de und dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. die deutschlandweite Aufklärungskampagne „Anhaltende Gesichtsrötungen – Aktiv gegen Rosacea“ ins Leben gerufen.

2010 startete die Aufklärungskampagne mit einer Veranstaltungsreihe in Deutschlands größten Einkaufszentren: Im Rahmen der „Tage der Hautgesundheit“ informierten sich bisher rund 36.000 Besucher über die schubweise auftretende Erkrankung. Zu den Angeboten an den Kampagnenständen in den Einkaufszentren gehörten eine Beratung durch einen Hautarzt, eine kostenfreie Make-up-Beratung speziell für empfindliche Rosacea-Haut und ein Rosacea-Schnelltest. Ein besonderer Erfolg bei rund 1.600 Besuchern: Sie wurden darauf aufmerksam gemacht, dass sie eventuell an Rosacea leiden, und wurden an einen Hautarzt verwiesen. Neben Hannover und Frankfurt wurde die Veranstaltungsreihe bereits in Berlin, Hamburg, Essen, München, Erding, Karlsruhe, Magdeburg, Dresden, Bremen, Braunschweig, Leipzig und Köln durchgeführt. Die Informationsveranstaltungen in Einkaufszentren wurden 2013 in weiteren Städten Deutschlands fortgesetzt.
Einen großen Teil der Bevölkerung erreicht die Kampagne auch durch ein umfangreiches Service-Angebot an Informationsmaterialien.

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